3. Tag - 19. Juli 2003 (Samstag)
  

Um 8:35 Uhr verlasse ich das Hotel und fahre linksseitig auf dem Radweg Köln-Koblenz dem Rhein entlang. Nach teilweiser unangenehmer Streckenführung mache ich hinter Brohl an der Rheinfähre bei Bad Breisig eine kurze Pause; essen, trinken, Po cremen (9:55 Uhr, 344 km).

An Bad Hönningen, Linz, Unkel und Bad Honnef vorbei erreiche ich um 11:20 Uhr bei Kilometer 367 die Rheinfähre Mehlem-Königswinter. Hier beginnt der linksrheinische Teil des 180 km langen Radweges "Erlebnisweg Rheinschiene" von Bad Honnef bis Orsoy-Walsum.
Bei dieser Pause beginnt die schwarze Stunde meiner Reise. 

Fähre Königswinter

Zuerst knicke ich mit dem linken Fuß um. Kurz darauf habe ich hinten platt. Beim Erneuern des Schlauches habe ich viele freundliche, vorbeifahrende Radfahrer als Zuschauer. Ich verlasse kurz den Rhein, um an einer Tankstelle den Luftdruck zu regulieren. Auf dem Rückweg zum Radweg komme ich zufällig an einem Fahrradladen vorbei. Ich erhöhe meinen Bestand an Reserveschläuchen um 2 Stück. Wer weiß, was das Wochenende noch bringt. Wenig später sitze ich in Bonn vorm "Langen Eugen" und erneuere den Hinterradschlauch schon wieder. Erst jetzt finde ich den Übeltäter, einen Glassplitter, eingedrückt in die Lauffläche des Reifens.

Bonn   Bonn

Ich wechsele über die Kennedybrücke auf die andere Rheinseite und folge dem Fluss. Die Uferzonen liegen großflächig trocken. Der Rhein führt wenig Wasser. Die Schiffe sind nur halb beladen. Heute ist es wieder sehr warm. In Schwarzrheindorf fahre ich an der romantischen Doppelkirche St. Clemens vorbei (eingeweiht 1151). Sie hat zwei Kirchenräume übereinander. Bei Rheidt (14:15 Uhr, 391 km) lege ich bei einem Straßenfest eine Pause ein. Durch Niederkassel und vorbei an den Raffinerien von Wesseling erreiche ich Zündorf (15:30 Uhr, 408 km), wo ich kurz einkehre. Wenig später erreiche ich Köln. Ich reserviere per Handy ein Hotelzimmer.

Gegenüber liegt das so genannte Siebengebirge, die alten Lagerräume im Rheinauhafen (16:15 Uhr, 417 km). Kurz danach folgt der Kölner Dom.

das "Siebengebirge", Köln   Kölner Dom

Ich folge der Wegbeschreibung eines jungen Paares und stecke wenig später in feinem Sand beim Mülheimer Hafen fest, wo ich kurz danach einen steilen Anstieg über Fels und Steine schieben muss. Die beiden waren eine tolle Hilfe. Erst zwei Kilometer vorher hat mich ein Team des DLRG auf einen Weg am Rhein entlang geschickt, der aus dicken Pflastersteinen, alten Straßenbahnschienen und jeder Menge Glasscherben bestand und nach 80 m wieder auf die Hauptstraße führte, von der ich gekommen bin. Kennen sich die Ortskundigen hier nicht aus? Über die Mülheimer Brücke wechsele ich auf die linke Rheinseite und fahre vor Leverkusen an den Ford-Werken vorbei. Von der Fähre Langel-Hitdorf an fährt vor mir auf dem Damm eine Gruppe von ca. 30 Radfahrern den gleichen Weg Richtung Worringen und Bayer-Werk in Dormagen. Ein Überholen ist nicht möglich. Ich fahre der Gruppe langsam hinterher.

Hotel "Stadt Dormagen" Bei Feste Zons verlasse ich den Dammweg und biege nach Stürzelberg/St. Peter ab, wo ich um 19:20 Uhr nach 458 km vor dem Hotel "Stadt Dormagen" stehe. Zimmer und Frühstück zu € 50,00 sind super. Das Hotel-Restaurant ist heute Abend geschlossen, da im Nachbarort ein Schützenfest stattfindet. Der Hotelier bietet von sich aus an, mich zu einem Restaurant zu fahren. Ich nehme dankend an. In Stürzelberg geniesse ich in der Gartenwirtschaft beim Italiener den Abend. Die Bruschetta zu € 5,00 und das Rumpsteak pizzaiola zu € 13,50 sind erste Klasse. Der kurze Heimweg zu Fuß tut den Beinen gut.
 
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